Disponent ist für sichere Lkw-Ladung verantwortlich
onlineurteile.de - Bei einer Verkehrskontrolle fiel ein Laster durch unzulänglich gesicherte Ladung auf. Dafür musste nicht nur der Lkw-Fahrer Strafe zahlen, sondern auch der Disponent der Logistik-Firma, dessen Aufgabe es war, die Ladesicherheit der 25 Lastwagen zu beaufsichtigen. Ein Disponent ist ein mit besonderen organisatorischen Vollmachten ausgestatteter kaufmännischer Angestellter.
Gegen die Geldbuße von 270 Euro, die ihm das Amtsgericht auferlegte, wehrte sich der Mann und legte Berufung gegen das Urteil ein: Er habe seine sorgfältig geschulten Fahrer angewiesen, sich bei Problemen zu melden. Außerdem werde er sofort aktiv, wenn ihm bei einem Rundgang etwas Problematisches auffalle. Das reiche doch wohl als Kontrolle aus, meinte der Disponent.
Das Oberlandesgericht Bamberg sah das anders (2 Ss OWi 659/13). Wenn Lastwagen nicht korrekt beladen seien, gefährde das den Straßenverkehr. Bei der Verkehrssicherheit dürfe der Verantwortliche nichts dem Zufall überlassen. Der Disponent müsse konsequent überprüfen, ob die Arbeitnehmer seine Anweisungen in die Tat umsetzten. Um das festzustellen, müsse er (zumindest stichprobenartig) unangekündigte Kontrollen durchführen.
Nur auf diese Weise seien Verstöße gegen die Ladevorschriften effektiv zu verhindern. Kontrollmaßnahmen müssten planmäßig geschehen — und nicht nach Lust und Laune beim Gang über das Betriebsgelände. Ohne regelmäßige Stichproben bleibe es zufällig, ob der Disponent beim Verladen des Transportguts Schwachstellen entdecke oder eben nicht. Verborgene Mängel fielen im Vorbeigehen ohnehin nicht auf.
Deswegen musste der Disponent das Bußgeld bezahlen: Es soll ihn dazu bewegen, zukünftig öfter und gezielter einen Blick auf seine Fahrer und die Lkw-Ladungen zu werfen.