Ehe gescheitert?

Eheleute seit 1993 getrennt - Ehefrau will Versöhnung

onlineurteile.de - Nach der Heirat im Jahr 1977 hielten es die Eheleute 15 Jahre miteinander aus. Dann verließ der Ehemann seine Frau und lebt seither mit einer anderen Partnerin zusammen. Als er diese Frau nach zehn Jahren heiraten wollte, beantragte er die Scheidung. Dagegen wehrte sich die Ehefrau: Sie sei zur Versöhnung bereit, lautete ihr Angebot, wenn ihr Mann das Verhältnis zu seiner Lebensgefährtin beende.

Doch das Oberlandesgericht Saarbrücken erklärte die Scheidung für wirksam: Die Ehe sei unwiderruflich gescheitert (9 UF 131/04). Das Gericht hatte beide Parteien angehört: Der Ehemann habe jede Versöhnung nachdrücklich abgelehnt und beteuert, er wolle nun endlich seine Freundin heiraten. Da gebe es keine Basis mehr für eine Ehe.

Auch nach der Trennung hätten Mann und Frau wegen des gemeinsamen Sohnes noch soziale Kontakte gepflegt. Anders als die Ehefrau meine, mache dies aber nicht die Tatsache ungeschehen, dass die Eheleute seit über einem Jahrzehnt getrennt lebten. Denn die Kontakte hätten schließlich nicht in der Absicht stattgefunden, die eheliche Lebensgemeinschaft wieder aufzunehmen.