Marathonlauf durch den Wald

Waldeigentümer wehren sich gegen "P-Weg-Marathon" auf ihren Wegen

onlineurteile.de - Die Stadt Plettenberg (Nordrhein-Westfalen) organisiert schon seit einigen Jahren den so genannten "P-Weg-Marathon" (ein zwei Tage dauerndes Sportlertreffen mit verschiedenen Disziplinen: Laufen, Wandern, Walken und Radfahren). Eine 85 Kilometer lange Radstrecke führte u.a. durch Waldwege auf Finnentroper Gebiet. Die betroffenen Eigentümer der Waldflächen wollten das nicht länger zulassen - die Stadt pochte dagegen auf das Recht für jedermann, den Wald zu benutzen.

Damit konnte sie beim Verwaltungsgericht Arnsberg allerdings nicht punkten (1 L 302/08). Der "P-Weg-Marathon" hänge keineswegs davon ab, dass die Radfahrer den Wald durchqueren könnten, erklärten die Richter. Nur eine der unterschiedlichen Strecken der Veranstaltung führe durch den Wald. Das könne die Kommune auch anders organisieren.

Gewiss habe (laut Forstrecht) jeder Bürger das Recht, sich im Wald zu erholen. Eine Veranstaltung wie der "P-Weg-Marathon" sprenge aber die Grenzen der Erholung in freier Natur. Eine organisierte sportliche Massenveranstaltung, die sich als Wettkampf verstehe und bei der von den Teilnehmern Startgeld kassiert werde, habe mit Erholung kaum noch etwas zu tun. (Die Stadt Plettenberg hat gegen den Beschluss Beschwerde eingelegt.)