Porsche verkehrt herum transportiert
onlineurteile.de - Angeblich war der Transport nicht geplant. Aus Gefälligkeit habe er sich spontan bereit erklärt, für einen Kollegen auf einem Anhänger einen Porsche mitzunehmen, erklärte Autohändler A später: Er sei noch nie mit Anhänger gefahren und habe über den Transport nicht weiter nachgedacht. Mit etwas Nachdenken hätte er sich viel Ärger erspart. Denn Sportwagen von Porsche haben den Motor - also ihren Schwerpunkt - am Heck.
Solche Fahrzeuge müssen auf einem Anhänger entgegen der Fahrtrichtung abgestellt werden - A lud ihn falsch auf, nämlich in Fahrtrichtung. Prompt geriet deshalb der Anhänger während der Fahrt ins Schlingern, kollidierte mit einem entgegenkommenden Wagen. A's Geländewagen stoppte die Leitplanke. Bei dem Unfall wurden der Geländewagen, der Anhänger und der Porsche beschädigt. Der Kfz-Versicherer hielt A vor, den Versicherungsfall grob fahrlässig verursacht zu haben.
So sah es auch das Oberlandesgericht Saarbrücken (5 U 395/09). Die Versicherung könne zwar die Leistung nicht vollständig verweigern. Die Summe um ein Viertel zu kürzen, sei aber angemessen. Beim Verladen des hochwertigen Luxusfahrzeugs habe A äußerst leichtfertig gehandelt. Dass er in Sachen Kfz-Transport ein "Laie" sei, entlaste ihn nicht. Er habe sich nach den Sicherungsvorschriften für Autos mit Heckmotor nicht einmal erkundigt. Wie man so einen Wagen fachkundig transportiert, darüber hätte er sich informieren müssen.